Der historische Gasthof »Zum Eichenkranz« in den Wörlitzer Anlagen wurde von Fürst Franz von Anhalt in Auftrag gegeben und um 1785 nach Plänen von Erdmannsdorff errichtet. Aufgrund der guten Lage, seiner herrlichen Aussicht und der geschmackvoll eingerichteten Zimmer war der Eichenkranz einst Herberge für zahlreiche Bildungsreisende, Gelehrte und Künstler wie Goethe, Hölderlin, Novalis, Schopenhauer oder den Kronprinzen Ludwig von Bayern.
Infolge von Leerstand verfiel nach 1990 das einstige Wahrzeichen des Wörlitzer Parks zusehends, die gesamte äußere und innere Bausubstanz war in Gefahr. Um dieses klassizistischen Baudenkmal von außergewöhnlichem kulturhistorischen Wert zu retten, musste dringend gehandelt werden. Die Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches e.V. nahm sich dieser schier unlösbaren Aufgabe an, denn die Gesamtkosten für Sanierung und Restaurierung wurden auf mehrere Millionen EUR geschätzt. Eine Summe, die nur mit Fördermitteln aufgebracht werden konnte - um diese jedoch in Anspruch zu nehmen, musste der Verein einen Eigenanteil in Höhe von mindestens zehn Prozent bereitstellen.
Der Verein startete ein Spendenstein-Projekt: Direkt neben dem Denkmal geschützten Wahrzeichen des Wörlitzer Parks wurde öffentlichkeitswirksam eine Fachwerkmauer mit hunderten Spendensteinen bestückt, was zu einer hohen Spendermobilisierung und entsprechenden Spendenbereitschaft führte.
Nunmehr neigt sich die Sanierung des Ensembles ihrem Ende entgegen. Es gelang tatsächlich - auch mit der Unterstützung von Spendenstein - die gewaltige Bausumme zu stemmen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor war dabei auch die Visualisierung der Spendernamen an der Wand auf der Gartenseite des Wirtschaftsgebäudes, die ein beliebter Anziehungspunkt ist.
Der repräsentative Fachwerkbau, flankiert vom Café im Gartenpavillon sowie einer Glasbläser-Werkstatt, einem Geschäft und der Tourist-Information strahlt heute in alter Pracht und hat wieder eine Zukunft.
Zeitraum: 2006 -
Mittelertrag Spendenstein: 68.700 EUR
Verbaute Spendensteine: 448 (August 2013)
Einbau als Wand (außen)